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Unsere Trainer im Kreuzverhör
- 24. März 2015
- Gepostet von: meridian
- Kategorie: Allgemein Deutschkurse Infos Kategorie
Folge 6
Gabriela, Deutsch-Trainerin
Gabriela, du unterrichtest Deutsch. Was ist das Schöne an diesem Beruf?
Der Beruf einer Daf-Trainerin hat viele schöne Seiten! Wenn man die deutsche Sprache liebt und gerne kommuniziert, kann man in diesem Beruf richtig aufgehen. Man kann auch kreativ sein und neue Methoden ausprobieren. Das Schönste ist jedoch, dass man in jedem Kurs interessante Menschen kennenlernt. Wenn sich im Kurs alle gut verstehen und man kommt so ins gemeinsame, konzentrierte Arbeiten, dann ist das eine wunderschöne Erfahrung. Ein gemeinsamer Flow. Das ist wie Musik machen!
Welche Eigenschaft schätzt du besonders bei einem Kursteilnehmer / einer Kursteilnehmerin?
Am meisten schätze ich es, wenn jemand ambitioniert ist, ohne mit Krampf alles auf einmal beherrschen zu wollen. Es erfordert einfach Geduld, eine Sprache zu erlernen! Manchmal gibt es Rückschläge, dann wieder Erfolgserlebnisse. Heute denkt man, das erlernt man nie, und morgen kann man es auf einmal fehlerfrei aufsagen. Unser Gehirn ist eine tolle Maschine!
Was gefällt dir an der deutschen Sprache besonders?
Dass man wunderbar lange Sätze mit vielen Angaben machen kann!
Du sprichst ja auch Niederländisch. Wie kommt das?
Ich habe einige Jahre in Amsterdam gelebt. Ein halbes Jahr kam ich dort mit Englisch gut zurecht. Dann packte mich der Ehrgeiz und ich wollte in der Landessprache kommunizieren. Für meinen Beruf – damals war ich Mitarbeiterin in einem Grafikbüro – war Niederländisch wichtig. Vandaar dat ik ook een beetje Nederlands kan praten! 😉
Wo liegt deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen der deutschen und der niederländischen Sprache?
Deutsch ist wesentlich komplizierter als Niederländisch, vor allem von der Grammatik her. Niederländisch kommt einem zuerst einfach vor. Aber Vorsicht! Das ist nur bei jenem mündlichen Niederländisch so, das in Amsterdam von einer multikulturellen Stadtbevölkerung gesprochen wird. Das schriftliche Niederländisch ist sehr subtil, es hat feine Nuancen und man muss es eben richtig lernen, um es idiomatisch hinzukriegen.
Gibt es einen Kulturunterschied zwischen Österreich und den Niederlanden?
Ja, sicher. Die Niederländer sind im Alltag unheimlich nett, positiv und sozial eingestellt. Sehr offen und redefreudig! Allerdings können sie auch knallhart verhandeln und diskutieren. All das findet sich in der Sprache wieder.
Hast du noch viel Kontakt zu Niederländern?
Ein paar gute Freunde sind mir aus der Zeit geblieben, das ist schön.
Welche Sprachen sprichst du noch?
Englisch, welches ich an der Uni studiert habe, Französisch, welches sehr eingerostet ist und immer vor den Urlauben aufpoliert wird, und seit einigen Monaten lerne ich Spanisch. Macht viel Spaß!
Was magst du an der Sprachschule Meridian?
Dass hier jeder jeden kennt, dass die Kursteilnehmer manchmal 8 Monate lang bleiben, dass das Arbeitsklima sehr familiär und freundlich ist. Und unsere ambitionierten, tollen, humorvollen KursteilnehmerInnen!
Was sind deine Hobbys?
Gute Literatur, poetische Bilderbücher für junge und ältere Kinder, gutes Autorenkino, Figuren- und Clowntheater, fotografieren, Rad fahren, wandern, skaten, kochen…….
Was gefällt dir an Wien?
Dass Wien eine kleine Großstadt oder eine große Kleinstadt ist. Mit viel Charme und Glamour, aber auch Gemütlichkeit. Wien wird derzeit immer moderner, jünger, leichter und bunter, das gefällt mir auch gut.
Welche AutorInnen oder Bücher würdest du jemandem empfehlen, der schon gut Deutsch spricht?
“Buddenbrooks“ von Thomas Mann, „Ein Regenschirm für diesen Tag“ von Wilhelm Genazino oder „Gestern unterwegs“ von Peter Handke. „Die Spiegelgeschichte“ von Ilse Aichinger, Texte von Friederike Mayröcker und Elfriede Jelinek. Ein persönliches Lieblingsbuch von mir ist auch „Chuzpe“ von Lily Brett.